Mit der Gründung des ’Aachener Museumsvereins e.V.‘ am 9. Februar 1877 fanden die zahlreichen, bis in die Zeit der französischen Herrschaft zurückreichenden Bemühungen um eine Museumsgründung in Aachen ihre erste Realisierung. Verschiedene Aachener Privatsammler stifteten dem Verein ihre Werke, um damit die Stadt Aachen zur Bereitstellung von Ausstellungsräumen in der ’Alten Redoute‘ zu bewegen. Nachdem dort bereits seit 1878 Ausstellungen durchgeführt worden waren, erhielt die bisher eher kulturgeschichtlich orientierte Sammlung durch die großzügige Gemäldeschenkung des Aachener Bankiers Barthold Suermondt Ende 1882 eine neue kunsthistorische Bedeutung. In den erweiterten Räumen der ’Alten Redoute‘ wurde dementsprechend am 20. Oktober 1883 das Städtische ’Suermondt-Museum‘ eröffnet. Durch die wirkungsvolle Repräsentanz der führenden Köpfe aus Politik und Wirtschaft im Museumsverein kam es im Laufe der 80er Jahre zu weiteren bedeutenden Stiftungen an das Museum. Der große Raumbedarf führte schließlich 1901 zum Umzug in die ehemalige, durch einen rückwärtigen Galerieanbau erweiterte Fabrikantenvilla ’Haus Cassalette‘ an der Wilhelmstraße, deren Kernbau im Jahre 1888 errichtet worden war. Bemerkenswert an der Tätigkeit des Museumsvereins war es, dass er einerseits als Garant für ein aus Bürgerstiftungen hervorgegangenes Museum wirkte und zum anderen, dass er von Anfang an selbst öffentlich wirksame Aktivitäten veranstaltete: So z.B. Vortragsreihen oder Wechselausstellungsprogramme, welche auch ’lebende Künstler‘ einschlossen.
Eine wichtige Vereinsaufgabe wurde die Publikation der ’Aachener Kunstblätter‘, welche als Nachrichtenorgan und als Forum für wissenschaftliche Beiträge diente. Nach den 15 Heften der alten Folge (1906 - 1931) gehört die ab 1957 mit Band 16 wiederaufgenommene Reihe heute zu den angesehensten kunsthistorischen Periodika in Deutschland. September 2020 ist Band 67 erschienen.
Das Konzept einer Verbindung von alter und neuer Kunst wurde seitens der Museumsleitung und des Museumsvereins auch nach dem II. Weltkrieg weitergeführt: Mit dem langjährigen, segensreichen Wirken von Prof. Dr. h.c. mult. Peter Ludwig, der vom 01.03.1957 bis zum 28.10.1994 den Vorsitz des Museumsvereins innehatte, nahm das Suermondt-Museum seinen Aufschwung zur internationalen Bedeutung. Peter und Irene Ludwig übergaben dem Museum regelmässig bedeutende Schenkungen älterer und neuer Kunst. Die großzügige Stiftung im Jubiläumsjahr 1977 führte zur Erweiterung des Museumsnamens Suermondt-Ludwig-Museum. Darüberhinaus ging vor allem auf ihre Initiative die breite Öffnung der Sammlungen für die aktuelle Gegenwartskunst zurück.
Durch die Neugliederung der Aachener Museumslandschaft in den 80er Jahren versteht sich der Aachener Museumsverein heute als Förderverein der Aachener Museen - insbesondere Suermondt-Ludwig-Museum, Couven-Museum und Centre Charlemagne; er pflegt mit dem Förderverein des Ludwig-Forums eine enge Kooperation.